Wer sollte auf SARS-CoV-2- getestet werden und welche Testverfahren stehen derzeit zur Verfügung?
Personen mit leichten Erkältungssymptomen, die keiner Risikogruppe angehören oder keinen Kontakt zu einer mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Person hatten, werden zunächst nicht getestet. Diese Entscheidung trifft der behandelnde bzw. kontaktierte Arzt. Diese Personen sollten sich zu Hause selbst absondern, um möglichst wenig Kontakte zu haben. Diese Selbstisolierung sollte nach einer Empfehlung des RKI fünf Tage plus zwei Tage ohne Symptome betragen. Betroffene sollten mit ihren Arbeitgebern klären, ob in dieser Zeit Homeoffice möglich ist. Gegebenenfalls sollten sie mit ihrem Arzt über eine Krankschreibung sprechen.
Gundsätzlich sollten Personen getestet werden, die Symptome aufweisen wie:
- akute Infektion der Atemwege
- (hohes) Fieber
- Atemwegserkrankung und Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe
- Atemwegserkrankung und Tätigkeit im Medizinbereich oder in der Pflege
- Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn
Es sollte den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gefolgt werden, um Erstattungsprobleme bei den teuren Testungen zu vermeiden.
Infos finden Sie auf den entsprechenden Internetseiten (z.B: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronatest.html#c19143) oder den regionalen Gesundheitsämtern.
In unserer Praxis können Sie sich testen lassen, es stehen folg. Testverfahren zur Verfügung:
1. COVID-19-PCR
Die PCR-Testung ist ein Standardverfahren in der Diagnostik von Viren, das automatisiert werden kann. Dafür müssen die Proben nach dem Abstrich so schnell wie möglich in ein Labor transportiert werden. Bei der PCR wird das Erbmaterial der Viren so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann, auch wenn es nur in geringen Mengen vorkommt. Das Testverfahren nimmt derzeit etwa vier bis fünf Stunden in Anspruch. Hinzu kommt die Transportzeit ins Labor, die Vorbereitungszeit im Labor und gegebenenfalls eine Wartezeit wegen eines hohen Probeaufkommens.
2. Antigen-Test (sog. Schnelltest):
Antigen-Tests, die Eiweißstrukturen von SARS-CoV-2 nachweisen, funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Schwangerschaftstests. Dazu wird eine Probe von einem Nasen- Rachen-Abstrich auf einen Teststreifen gegeben. Falls das SARS-CoV-2 Virus in der Probe enthalten ist, reagieren die Eiweißbestandteile des Virus mit dem Teststreifen und eine Verfärbung auf dem Teststreifen wird sichtbar. Vorteile von Antigen-Tests sind die vergleichsweise geringen Kosten und das zeitnahe Testergebnis (in weniger als 30 Minuten). Die leichte Handhabung eines Point-of-care (PoC)-Antigen-Tests erlaubt die Testung auch außerhalb eines Labors, z.B. in einer Pflegeeinrichtung oder medizinischen Einrichtungen und Arztpraxen ohne Diagnostiklabor. Hier kann ein PoC-Antigentest helfen, asymptomatische, möglicherweise infektiöse Personen leicht zu identifizieren und durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. vorübergehende häusliche Isolierung, die Übertragung des Virus zu verhindern. Generell sind Antigen-Tests weniger sensitiv als der PCR-Test, es ist also eine größere Virusmenge notwendig, damit ein Antigen-Test ein positives Ergebnis zeigt. Das bedeutet, dass ein negatives Antigen-Testergebnis die Möglichkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 nicht ausschließt. Außerdem ist ein Antigen-Schnelltest nicht so spezifisch wie ein PCR-Test, das heißt es kommt häufiger als bei der PCR vor, dass ein positives Ergebnis angezeigt wird, wenn die Person gar nicht infiziert ist. Deshalb muss ein positives Antigen-Test Ergebnis mittels PCR bestätigt werden.
3. COVID-19-Antikörpertest
Antikörpertests erfassen nicht das Virus selbst, sondern die Reaktion des Immunsystems auf den Erreger.
Wenn das Virus in den Körper eindringt, bildet dieser nach einigen Tagen Antikörper.
Aufgrund dieser zeitlichen Verzögerung ist der Test auch nicht dazu geeignet, um eine akute Infektion nachzuweisen und bietet keine Alternative zum COVID-19-Antigentest oder zur COVID-19-PCR.
Bei der Mehrzahl der Infizierten findet sich circa 2 Wochen nach Symptombeginn ein positiver Antikörpertest.
Auch bei positivem Antikörpertest gibt es nach derzeitigem Wissensstand keine Garantie auf einen Schutz vor einer erneuten Infektion mit COVID-19.